Diabetes und DMÖ – Wege für einen positiven Umgang
Inmitten der Herausforderungen, die ein diabetisches Makulaödem (DMÖ) mit sich bringen kann, bleibt die Möglichkeit selbstbestimmt zu leben. Richten Sie den Blick nach vorne und bewahren Sie Ihre Lebensqualität trotz einer chronischen Erkrankung.
Erschienen am 01.12.2023
Mir war wichtig, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern positiv in die Zukunft zu blicken – ein DMÖ ist kein Weltuntergang. Es kann einem geholfen werden und man kann gut damit leben.
- Renate, 66 Jahre, DMÖ-Patientin
Renate blickt positiv in die Zukunft: Obwohl sie auf beiden Augen von DMÖ betroffen ist, geht sie weiter ihren Hobbies nach, trifft sich mit ihrem Freundeskreis und erlebt mit, wie ihre Nichten und Neffen aufwachsen. Statt sich zurückzuziehen, unternimmt Renate weiterhin die Dinge, die ihr Freude machen – auch wenn sie manchmal Unterstützung benötigt oder auch einmal etwas schiefläuft.
Wie entwickelt sich ein DMÖ?
Entscheidend für die Entstehung einer diabetischen Netzhauterkrankung ist die Einstellung des Blutzuckers sowie die Dauer der Diabetes-Erkrankung. Typ-1-Diabetikerinnen und -Diabetiker erkranken häufig schon im Kindes- oder Jugendalter – daher ist das Risiko, eine Netzhauterkrankung zu entwickeln, besonders hoch.1
Regelmäßige Kontrolle
Ein DMÖ entwickelt sich schleichend – daher bleibt es zunächst vielleicht unbemerkt. Sollten Sie bei sich selbst Sehverschlechterungen feststellen, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an – auch außerhalb der regelmäßigen Kontrollbesuche. Ergänzend dazu können Sie auch einen Amsler-Gitter Test durchführen. Dieser Test ersetzt aber auf keinen Fall einen ärztlichen Kontrolltermin. Wenn ein DMÖ rechtzeitig erkannt wird, kann es mit gutem Erfolg behandelt werden.5
Sowohl Diabetes als auch ein DMÖ sind chronische Erkrankungen und begleiten Sie langfristig. Durch den schleichenden Verlauf der Erkrankung dauert es leider des Öfteren eine Weile, bis den Betroffenen auffällt, dass sie nicht mehr alles so sehen wie früher6. Ein DMÖ entwickelt sich individuell und es gibt keinen typischen Verlauf der Erkrankung. Manche sehen verzerrt, einen grauen Schleier oder erkennen Gesichter nur verschwommen.
Kontinuierliche Behandlung
Eine regelmäßige Behandlung kann das Fortschreiten eines DMÖ verlangsamen – und so die Sehschärfe länger erhalten oder gar verbessern.7 Die klassische Behandlung besteht heutzutage aus einem Medikament, welches direkt ins Auge injiziert wird. Diese Art der Verabreichung heißt in der Fachsprache „intravitreale operative Medikamentenapplikation“, kurz IVOM. Renate geht in regelmäßigen Abständen zur Behandlung und ist sicher, dass es sich lohnt.
Ich lebe mein Leben weiterhin selbstbestimmt und tue die Dinge, die ich schon immer gerne getan habe – es wäre doch schade, sein Leben zu vergeuden.
- Renate
Vernetzen Sie sich mit anderen Betroffenen
Sollte Ihnen der Umgang mit der Diagnose DMÖ manchmal schwerfallen, ist das ganz normal. Da ist es gut zu wissen: Sie sind damit nicht allein. Vernetzen Sie sich über Facebook und Instagram mit anderen Betroffenen oder treffen Sie bei Patientenveranstaltungen und Selbsthilfegruppen Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen. Hier können Sie sich austauschen, voneinander lernen und neue Perspektiven gewinnen. In dieser Gemeinschaft versteht man Sie und Sie können gemeinsam mit anderen den Weg durch diese Herausforderung gehen. Und sollten Sie mal das Gefühl haben, dass Sie mit DMÖ nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen können, finden Sie hier Unterstützung und Aufmunterung.
Bei nachlassender Sehschärfe stehen Ihnen zudem zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung. Sie erleichtern Ihnen die verschiedensten Herausforderungen des Alltags und tragen so zu Ihrer Selbstständigkeit bei.
Wir sind an Ihrer Seite
Das Team von augenblicke unterstützt Sie bei einem selbstbestimmten Leben trotz DMÖ. Bewahren Sie sich Ihre Lebensqualität! Von der Diagnose über Therapiemöglichkeiten und Hilfsmittel finden Sie auf www.MeineAugenblicke.de die Informationen, die Sie benötigen, um weiter selbstbestimmt zu leben. Auch Familie und Freundeskreis bekommen hier Antworten auf alles, was sie im Alltag mit einem DMÖ beschäftigt.
Darüber hinaus berät augenblicke – MEIN SERVICE Betroffene und Angehörige kostenfrei bei Ihren Fragen zum DMÖ. Sie erhalten praktische Informationen, empathische Hilfestellung und Tipps, wie Sie Ihr Leben weiter selbstbestimmt gestalten können. Nach der Anmeldung kümmert sich eine persönliche Ansprechpartnerin oder ein persönlicher Ansprechpartner aktiv um Antworten zum Leben mit einem DMÖ. Auf Wunsch werden Sie auch an ihre Kontrolltermine bei Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt erinnert. Sie bestimmen, in welchem Umfang Sie Unterstützung brauchen und über welche Themen Sie sprechen möchten.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00019482
- https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/blindheit.pdf?__blob=publicationFile zuletzt aufgerufen am 28.11.2023
- https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen zuletzt aufgerufen am 28.11.2023
- Lee R et al. Eye Vis (Lond). 2015;2:17 DOI: 10.1186/s40662-015-0026-2 zuletzt aufgerufen am 28.11.2023
- https://www.g-ba.de/downloads/40-268-5515/2018-12-20_MVV-RL_OCT-diabetische-Retinopathie_ZD_Anlage.pdf zuletzt aufgerufen am 28.11.2023
- https://www.pro-retina.de/netzhauterkrankungen/krankheitsbilder/erworbene-netz-aderhauterkrankungen/diabetisches-makulaoedem-dmoe/fakten-zum-diabetischen-makulaoedem zuletzt aufgerufen am 28.11.2023
- https://www.nei.nih.gov/learn-about-eye-health/eye-conditions-and-diseases/macular-edema zuletzt aufgerufen am 28.11.2023
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8904345/ zuletzt aufgerufen am 28.11.2023