Trotz nAMD (feuchter AMD): „Traut Euch was!“

Profilbild Monika Will

Monika, 62 Jahre alt, lebt seit 12 Jahren mit einer nAMD (feuchte AMD). Sie sieht manche Dinge undeutlich, verzerrt oder grau. Trotz Seheinschränkungen besucht sie Freunde, kocht regelmäßig und geht spazieren. Ihre Botschaft: Mit nAMD kann man sich arrangieren und das Leben genießen.

 

Erschienen am 01.12.2023

 

Ich habe 2010 die Diagnose „feuchte Makuladegeneration“ bekommen und konnte damit gar nichts anfangen. Ich wünschte, es wäre jemand da gewesen, der mir mit einfachen Worten erklärt, was ich habe.

- Monika, 62, nAMD-Patientin

 

Die nAMD ist eine chronische Erkrankung. Das bedeutet, sie begleitet Betroffene langfristig und entwickelt sich schleichend weiter. Die nAMD ist immer spürbar: Bei jedem Blick bemerkt man die Seheinschränkung – sie wird Teil des Alltags. Trotzdem gibt es keinen typischen Verlauf der Erkrankung. Sie entwickelt sich individuell: Manche sind eher im Bereich Gesichtsfeld eingeschränkt, andere sehen vielleicht dunkle Flecken.

Eine kontinuierliche Behandlung kann das Fortschreiten der nAMD verlangsamen oder sogar stoppen – und so die Sehschärfe länger erhalten oder gar verbessern.1 Die klassische Behandlung besteht heutzutage aus einem Medikament, welches direkt ins Auge injiziert wird. Diese Art der Verabreichung heißt in der Fachsprache „intravitreale operative Medikamentenapplikation“, kurz IVOM. Monika hat ihren Weg gefunden, langfristig mit der Erkrankung zu leben. Sie geht seit Jahren regelmäßig zu ihrem Augenarzt. Ohne die kontinuierliche Behandlung könnte Sie heute vermutlich schlechter sehen. Deshalb bleibt sie weiter am Ball.

 

Die Seheinschränkungen stellen Monika im Alltag vor einige Herausforderungen:  In der Küche ging zum Beispiel das Mikrowellengeschirr kaputt, weil sie eine falsche Taste gedrückt hat. Die Spiegeleier brennen an oder ein Glas läuft über, weil sie nicht gesehen hat, dass es schon voll ist. Diese kleinen Unannehmlichkeiten halten sie aber nicht davon ab, das Leben in vollen Zügen zu genießen

Wichtig ist, trotz möglicher Rückschläge mutig und selbstbestimmt durch den Alltag zu gehen. Denn letztendlich sind es diese Erfahrungen, die das Leben lebendig und bunt machen.

 

Behalten Sie den Blick auf die positiven Dinge – auch wenn mal was schief geht.

 

Tipps von anderen Betroffenen

Ein Spaziergang in der Natur, ein Besuch im Restaurant oder ein Wochenendausflug – manchmal sind die Dinge gar nicht so schwer, wie man sie sich vorgestellt hat. Glauben Sie nicht? Dann tauschen Sie sich mit anderen Menschen aus, die ebenfalls mit einer Netzhauterkrankung leben. 

 

Mir ist ganz wichtig, Menschen mit einer Netzhauterkrankung zu sagen: “Traut Euch was!“

- Monika

Um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu kommen, können Sie sich zum Beispiel über Facebook und Instagram  vernetzen. Bei Patientenveranstaltungen treffen Sie ebenfalls Menschen, die Erfahrung mit Seheinschränkungen haben. Dort können Sie sich aktiv austauschen oder einfach den Vorträgen lauschen. Und: Hier bekommen Sie bestimmt ein paar Tipps, was mit nAMD alles möglich ist.

 

Mit einer nAMD sind Sie übrigens nicht allein: Altersabhängige Makuladegeneration in einem frühen Stadium haben ca. 6.981.000 Betroffene, von einem Spätstadium sind ca. 488.000 Menschen betroffen.2 Die trockene AMD ist mit 85 Prozent die häufigste Form, bei 15 Prozent der Patientinnen und Patienten geht sie in nAMD, die feuchte Form, über.3

 

Hilfsmittel unterstützen im Alltag

Es gibt außerdem zahlreiche Hilfsmittel, um die täglichen Herausforderungen zu meistern: Sprechende Haushaltsgeräte, spezielle Apps und Spracheinstellungen am Smartphone sorgen für mehr Bewegungsfreiheit trotz eingeschränkter Sehschärfe. Sie tragen dazu bei, möglichst lange selbständig zu bleiben.

Wir sind an Ihrer Seite

Das Team von augenblicke ist an Ihrer Seite, um Sie auf Ihrem Weg mit nAMD zu unterstützen. Auf MeineAugenblicke.de entdecken wir gemeinsam verschiedene Wege, wie Sie mit dem Verlust der Sehschärfe umgehen können: mit praktischen Hilfsmitteln, die das alltägliche Leben erleichtern oder im Austausch mit anderen Menschen, die eine ähnliche Diagnose bekommen haben.

Hier erhalten Sie das Wissen, das Sie benötigen, um selbstbestimmt nach vorne zu blicken. Wir bieten auch Orientierung für Angehörige, Freundinnen und Freunde, die sich im Alltag kümmern und helfen. Darüber hinaus bietet  augenblicke – MEIN SERVICE  Betroffenen und Angehörige eine kostenfreie Beratung für alle Fragen rund um das Leben mit  nAMD und dem diabetischen Makulaödem (DMÖ). Sie entscheiden selbst, wie viel Unterstützung Sie brauchen, über welche Themen Sie sprechen und wie oft Sie in Kontakt treten möchten. Nach Ihrer Anmeldung kümmert sich eine feste Ansprechpartnerin bzw. fester Ansprechpartner um Sie und steht Ihnen bei individuellen Fragen zur Seite.

 

 

Inhaltlich geprüft: M-DE-00019434